Studien 15.03.2023 (Archiv)
Weniger TV-Werbung
Die Zugkraft von Werbung im Fernsehen schwindet. Stattdessen nimmt die Nutzung von Streaming-Diensten zu, die Anzeigen nicht selten gezielt aussperren.Das hat das Institute of Practitioners in Advertising (IPA). Laut IPA-TouchPoints-Bericht konsumieren Briten, die 16 Jahre und älter sind, pro Tag 51 Minuten weniger Fernsehen als im Jahr 2015 und 15 Minuten weniger als vor der Corona-Pandemie - ein Problem für klassisches TV-Marketing.
16- bis 34-Jährige verbringen 80 Prozent der Zeit, die sie sich mit Medien befassen, auf digitalen Plattformen, vor allem in sozialen Medien. Bei den 35- bis 54-Jährigen sind es 52 und bei den Jahrgängen darüber immer noch 28 Prozent. Überhaupt scheint der Fernseher ein Auslaufmodell zu sein. Denn selbst wenn die Menschen das normale Fernsehprogramm konsumieren, tun sie es zunehmend per Smartphone.
Seit 2015 ist dieser Anteil um 60 Prozent gestiegen. Smartphones (32 Prozent) und TV-Geräte (39 Prozent) nehmen den Großteil der gesamten Medienzeit in Anspruch. Überraschend ist, dass Out-of-Home-Werbung (OoH) über alle Altersgruppen hinweg eine Reichweite von 90 Prozent hat. Unter OoH versteht man alle Werbemedien im öffentlichen Raum, wie Großflächenplakate, Superposter und Litfaßsäulen.
'Die Turbulenzen der letzten Jahre machen es immer schwieriger, effektiv mit Verbrauchern in Kontakt zu treten und die Ausgaben für Werbung entsprechend zu optimieren', sagt Simon Frazier, Head of TouchPoints Marketing & Data Innovation am IPA. 'Genaue, detaillierte Daten und vielfältige Mediapläne sind daher entscheidend', so der Experte.
Er glaubt, dass mit der Einführung von Werbung etwa auf Netflix oder Disney+ etwas ins Rollen kommt, dessen Auswirkungen noch nicht abzuschätzen sind. Werbung werde allerdings eine beträchtliche Einnahmequelle für diese Streaming-Dienste sein. Zudem böte das den Werbetreibenden eine neue Möglichkeit, zuvor abgeschottete Zuschauer in einem Umfang zu erreichen, mit dem nur die 'BBC' konkurrieren könnte.
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