Aktuell 21.11.2009 (Archiv)
Verknapptes Luxus-Angebot
Die von der aktuellen Wirtschafts- und Finanzkrise angeschlagene US-Luxus-Kette Saks Fifth Avenue will Waren nicht mehr länger zu Dumpingpreisen anbieten. Stattdessen verringern viele Edel-Retailer immer öfter den Lagerbestand.Indem Kunden nur noch das bekommen können, was direkt im Laden zu sehen ist, hofft man darauf, dass der Absatz hochpreisiger Güter steigt. Vor allem New Yorker Saks-Filialen scheinen die Strategie anzuwenden. Verglichen zu 2008 wurden Vorräte inzwischen zweistellig abgebaut.
Die bewusst herbeigeführte Angebotsverknappung vieler Edel-Boutiquen in den USA kommt nicht von ungefähr und wird von Insidern als eine Reaktion auf die zurückgehende Nachfrage gesehen. Doch wird vermutet, dass dies längst nicht der einzige Grund für diese Entwicklung ist. Scheinbar ist die Branche nicht länger bereit, Umsätze durch Discounts zu erzielen. Einem Bericht der New York Times nach verfolgt Saks mit dem vergleichsweise geringen Angebot, das jedoch zum kompletten Preis offeriert wird, die Intention 'buy it now or live without it'.
Unter Experten ist dieses Kalkül der Luxus-Retailer wie Saks oder Neiman Marcus umstritten. Gehobenere Ketten wollen Kunden mit hohen Preisen zwar Produkt-Exklusivität vermitteln. Andererseits kann der Schuss auch nach hinten losgehen. Denn werden die Waren zu schnell ausverkauft, dann verlieren die Ketten Gewinne, auf die sie angewiesen sind. Das Risiko erscheint vielen gegenüber vollen Lagern das kleinere Übel zu sein. Auf diesem Weg will man sich in Zeiten wirtschaftlicher Erholung langsam vom Billigpreis-Image lösen.
Die Strategie eines verknappten Angebots kann, muss sich jedoch nicht auszahlen. Trotzdem hoffen viele Anbieter, dass Kunden - auch wenn ihnen der Preis zu hoch ist und sie auf eine Discount-Serie hoffen - angesichts des Weihnachtsfestes unter Zeitdruck dann doch kaufen. Auf der anderen Seite haben Studien gezeigt, dass Kunden sehr wohl so lange warten, bis die gewünschte Ware verbilligt wird und die Ketten sonst um ihr Geschäft fürchten müssten. Es wird auch kritisiert, dass das Angebot selbst für Kunden nicht reicht, die viel zahlen wollen.
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