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Aktuell  22.07.2019 (Archiv)

Cash für Werbung kommt wieder

Als Ende letzter Woche bei oe24 ein Modell der Finanzierung der User gegen deren Zeit auf der Website vorgestellt wurde, erinnerte das stark an die unseriösen Cash-Maschinen vor zwei Jahrzehnten. Draus gelernt hat man wohl nicht.

Die Boulevardzeitung oe24 möchte wohl die 'Klickzahlen' auf ihrer Website hoch treiben. Was früher durch den Zukauf starker Websites (man erinnere sich an die 'Wetterabhängigkeit' der gleichen Website) gemacht wurde, soll heute durch die Bezahlung der Leser geschehen. Je mehr diese auf oe24 konsumieren, desto mehr Geld gibt es dafür.

Das Modell basiert auf Coins, die man durch das Öffnen von Artikeln und das Laden von Videos bekommt. Immer dann, wenn oe24 mit Werbebannern Geld verdient, zahlt die Zeitung ihren Usern auch etwas aus (1-3 Coins pro Aktion). Anders, als die Staffel sugeriert, wird erst ab 10 Euro im Quartal überwiesen, danach verfallen die Coins. Interessant wird es also erst ab rund 1500 Coins, die 4 Euro bringen (man bekommt immer weniger für die gesammelten Coins in der Staffel). 4500 Coins sind 10 Euro wert. Gehen wir von real (nach Abzug von verfallenen Coins etc.) also von 1000 Seiten-Einblendungen gegen 1 Euro Auszahlung aus, müssen die Werbungen diesen Betrag im Gegenzug einspielen. Bei mehreren Seitenaufrufen, um zum Artikel/Video zu gelangen und mehreren Werbeformen pro Seite ist das leicht einzuspielen für die Zeitung.

Fatal ist dagegen die Werbewirkung, denn statt freiwillige Leser auf einer Artikelseite, die dementsprechend offen für den Inhalt sind, generiert ein solches System 'Zwangsklicks', die nur auf der Suche nach Coins statt dem Inhalt sind. Die Werbung ist dabei lästiger als ohnehin, selbst der Inhalt ist dann nebensächlich. Die früheren Paid-Surf-Angebote sind alle daran gescheitert, dass sich die Werbewirtschaft zurück gezogen hat. Die Werbewirkung geht dann nämlich gegen Null und verliert den Wert. Ohne Einzahlung von Werbedollar kann aber auch die Coin-Auszahlung nicht mehr erfolgen.

Dazu kommt noch die Kreativität der User und die Unmöglichkeit des Schutzes eines solchen Systems. Sind Zugriffe auf die Zeitung durch einen Browser real oder durch Bots, Scripts oder Malware erfolgt? Von Seiten der Zeitung ist das nicht unterscheidbar. Selbst die Protokollierung, ob die Werbung dazu erfolgt ist, kann man kaum (und schon gar nicht DSGVO-konform) technisch erheben. Schon am ersten Tag der Ankündigung kursierten Scripts, die echtes Userverhalten nachahmten und Coins ohne Zutun erschlichen. Die Prognose, dass die meisten Zugriffe auf die Coin-Subventionierte Seite nicht von echten Augen gesehen wurden, erscheint durchaus realistisch - schließlich schaffen Bots ein großes Vielfaches mehr an Zugriffen, schon ein Bot dürfte tausende echte User kompensieren können. Und wo es Geld gibt, gibt es nicht nur ein 'Script-Kiddie', das ein Progrämmchen aus dem Internet für sein Taschengeld arbeiten läßt. Schon Stunden nach der Ankündigung gibt es hunderte Erfolgsmeldungen in Twitter dazu.

Und das sind nur die einfachen User, die sich Vorteile verschaffen wollen. Richtig viel Geld läßt sich jedoch mit Klickbetrug über zB. Botfarmen (zB. Malware, die sich steuern läßt) machen. Wenn sich eine der Banden im Netz darauf einläßt, dann geht es schnell rund. Und nachdem die gesteuerten Bots auf Rechnern von Usern liegen, läßt sich deren Aktivität auch nicht von echten Menschen unterscheiden.

oe24 hat zumindest in den Bedingungen darauf reagiert und konkretisiert, was alles für den Erwerb von Coins zählt. Wie man diese Regeln einhalten mag, steht da - aufgrund technischer Schranken und Möglichkeiten verständlicherweise - nicht. Der Zeitung dürfte das aber auch egal sein, bis die Werbewirtschaft ihr Geld abzieht. So lange nämlich finanziert sich das Spiel von selbst und steigert die 'Zugriffe' auf die Website. Für kurze Zeit dürfte das die offiziellen Statistiken und Reichweitestudien durchaus positiv beeinflussen. Auf längere Sicht klappt das aber nicht, das mussten die Startups vor dem dot.com-Crash schon schmerzhaft erleben.

Ihre Meinung dazu? Schreiben Sie hier!

#Werbung #Zeitung #Boulevard #Cash #Geld #Einnahmen



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