Aktuelles 24.05.2011 (Archiv)
Piano statt Micropayment
Mit einem interessanten Ansatz startet Piano Media in der Slowakei: Ein Bezahlsystem im Paket-Abo soll Medien finanzieren helfen.Statt den Weg von Micropayment ('Pay per View') zu gehen, der schon so oft gescheitert ist, haben Verleger in der Slowakei einen Versuch mit einem Abo-Modell gestartet. Für rund drei Euro im Monat erhält man dabei Zugang zu über 30 Websites im Land. Das System erinnert an die Pay-TV-Pakete oder die 'Pass'-Systeme im Erotikbereich, wo man durch Zahlung eines Betrags eine große Menge an Inhalten freigeschaltet bekommt.
Die Logik dahinter: Der Preis soll nicht abschrecken, ist er bezahlt, soll die Nutzung sogar noch steigen. Statt bei jedem Artikel erklären zu müssen, dass dieser den Preis wert ist, soll die Frage bei Piano gar nicht aufkommen.
Die Websites, die in der Slovakei geringen Gratis-Einfluss von Außerhalb befürchten müssen, werden auch nicht komplett hinter die 'Paywall' gesteckt, wie das bei Murdochs Daily der Fall ist. Nur die interessantesten Funktionen, etwa das Forum, fehlen ohne Piano-Account. Sanfter Druck zur Zahlung also.
Die Medien verdienen an Piano gut wie der Betreiber der Plattform: Von den monatlichen Kosten gehen 30% an Piano selbst, 40% an die Website, die den User geworben hat und der Rest an die genutzten Medien - der Schlüssel hier ist die Nutzungszeit, nicht die Abrufe. Lange genutzte Inhalte sind in der Monetarisierung also im Vorteil.
Geplant hat Piano Media rund ein Prozent Nutzer in der Bevölkerung, was immerhin etwa zwei Mio. Euro Umsatz bringen würde. Einige Medien werden daher sechstellige Euro-Beträge mit dem System einfahren können - immerhin ein Anfang in der Bezahlung für Inhalte im Internet. Wann und ob ein Einstieg in weitere Märkte erfolgt, dürfte dann auch von diesem Erfolg abhängen - im deutschsprachigen Bereich ist der Gratis-Druck jedenfalls viel stärker und problematischer für zu bezahlende Angebote...
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